175 Jahre MTV Köln 1850 - wir nähern uns der Jetzt-Zeit und blicken auf das zweite Jahrzehnt des neuen Jahrtausends. Als Phase der Umbrüche, aber auch der sportlichen Weiterentwicklung kann der Zeitraum von 2011 bis 2019 bezeichnet werden. Insbesondere die Realisierung eines lang gehegten Traums, der Errichtung einer vereinseigenen Sportstätte, markierte eine Zeitenwende in der MTV-Geschichte.
Im Basketball wurde die 1. Herren Oberligameister und stieg in die 2. Regionalliga auf. Damit war der MTV zusammen mit DJK Südwest Köln die höchstklassigste Basketballmannschaft in Köln. Der MTV wird von der Sportjugend Nordrhein-Westfalen als „Kinderfreundlicher Sportverein“ ausgezeichnet.
Als Nachfolger des verstorbenen Vorstandsmitglieds Stefan Döker wurde Patric Böhle als neuer Finanzwart in den Vorstand gewählt.
Großen Anklang fand im März 2011 der 1. Trendsporttag in der Sporthalle Herler Ring mit über 150 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen. Vorgestellt wurden „neue“ Sportarten wie Parkour, Speedminton oder Waveboarden, von denen einige in das regelmäßige Sportprogramm aufgenommen wurden.
Der erste GAG-Rheinhalbmarathon, Folgeveranstaltung des Erlebnismarathons mit 520 Einzelstarterinnen und -startern sowie 14 Schul- und Firmenstaffeln fand im Juni 2011 statt.
Im Oktober reisten 17 Jugendliche Handballerinnen und Handballer zu einem Deutsch-Französischen Austausch nach Doué-La-Fontaine im Département Maine-et-Loire. Der Gegenbesuch der französischen Jugendlichen erfolgte im April 2012.
Die Mitgliederkommunikation beim MTV wurde digital: der MTV hat nun auch eine eigene Facebookseite.
Nach langjähriger Planung stellte der Vorstand des MTV in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung 2012 den Antrag, den Bau eines vereinseigenen Sportzentrums zu beschließen. Den Mitgliedern wurde das Konzept für das multifunktionale Sportzentrum vorgestellt. Das Konzept umfasste ein barrierefreies, multifunktionales Gebäude, das Platz für Gesundheits- und Gerätetraining, Sportkurse und Rehabilitationssport bot. Neben dem Sportzentrum wurden auch die Außenanlagen einbezogen, um eine noch vielseitigere Nutzung zu ermöglichen. Ebenfalls vorgestellt wurde das Finanzierungskonzept. Der Bau des Sportzentrums wurde von den Mitgliedern mit großer Mehrheit beschlossen. Im Dezember gewährte das Sportamt der Stadt Köln dem MTV die beantragte Baubeihilfe für die Errichtung des vereinseigenen Sportzentrums.
Im Frühjahr 2012 startete zum ersten Mal ein Outdoor-Fitness Angebot auf der Anlage am Herler Ring. Das Format hat sich in Folge fest im Kursprogramm etabliert und wird für verschiedene Zielgruppen angeboten.
Die RheinStars Köln wurden 2013 als Basketball-Spielgemeinschaft der Vereine MTV Köln 1850 und Köln 99ers gegründet, der später noch der ASV Köln beitreten sollte. Ziel war die Bündelung der Kräfte in Köln. Die RheinStars Köln wollten neue Basketballbegeisterung schaffen und zurück in die Basketball Bundesliga. Nach der ersten gemeinsamen Saison stiegen sie 2014 bereits in die Regionalliga auf, die Folgesaison brachte den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Auch die Kunstturnerinnen feierten einen Aufstieg in die Oberliga und im Folgejahr den nächsten Schritt in die NRW Liga!
Im selben Jahr löste sich die Handballspielgemeinschaft SG MTVD kurz vor ihrem 25-jährigen Jubiläum auf. Die Teams spielten zukünftig wieder ausschließlich unter dem Dach des MTV.
Im Jahr 2015 wurde Holger Dahlke hauptamtlicher Geschäftsführer des MTV Köln 1850, um das Tagesgeschäft effizienter zu steuern.
2015 brachte die Flüchtlingsunterbringung in Köln zusätzliche Herausforderungen für die Sportvereine mit sich. Der MTV sah sich mit der Problematik konfrontiert, dass zehn Prozent der Kölner Sportstätten für den regulären Betrieb nicht zur Verfügung standen. Der Verein zeigte jedoch mit speziellen Angeboten eine hohe Bereitschaft zur Integration von Flüchtlingen durch Sport. Beispielhaft war die Brücker Sportgruppe Fitness und Volleyball von Bernd Künzel, in die mehrere syrische Flüchtlinge integriert wurden. Die Problematik spitzte sich im Laufe des Jahrzehnts weiter zu, was den Verein nachhaltig in seiner Arbeit beeinträchtigte. Im Jahr 2016 waren zeitgleich sieben vom MTV für den Sport- und Spielbetrieb genutzte Sporthallen zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert. Die fehlenden Hallenzeiten lösten einen Rückgang an Mitgliedern und Einnahmen aus. Die wirtschaftlich angespannte Lage führte unter anderem auch dazu, dass der Verein seine integrativen und inklusiven Sportangebote nicht mehr in vollem Umfang anbieten konnte. Um dem Missstand entgegenzutreten, gründete der MTV gemeinsam mit anderen betroffenen Vereinen, der Sportjugend und dem Stadtsportbund Köln ein Vereinsbündnis „Sport ist Wert“. Ein Schwimmlernkurs für geflüchtete Jugendliche im Genovevabad unterstrich die Bemühungen des MTV, Integration zu leben.
Der MTV stellte erstmals einen Dual Studierenden (Bachelor-Studiengang Sportmanagement) ein.
Nach jahrelanger Planung erfolgte am 28. April 2017 der Spatenstich für das neue Sportzentrum des MTV am Herler Ring. Dies war ein wichtiger Meilenstein für den Verein, der eine moderne, vielseitige Sporteinrichtung für seine Mitglieder errichten wollte.
Zeitgleich veränderte sich auch die Außenanlage am Herler Ring: im April startete der Umbau des großen Sportplatzes in vier Tennisplätze. Für die Outdoorsportler wurde auf der Anlage eine Streetworkout-Station errichtet. Die Umwandlung des Ascheplatzes in einen Kunststoff-Multifunktionsplatz war ebenfalls für dieses Jahr geplant. Diese Sanierung sollte am Ende jedoch weit länger dauern als ursprünglich geplant. Das Jugendheim erfuhr eine umfangreiche Sanierung und bietet nun wieder attraktive Räumlichkeiten.
2018 wurde die Vereinsstruktur des MTV mit einer neuen Satzung an die aktuellen rechtlichen Anforderungen angepasst und weiter modernisiert. Die Satzung ermöglichte die Einstellung eines hauptamtlichen, geschäftsführenden Vorstands. Dies und die Einführung eines Präsidiums als Aufsichtsgremium sollte dem Verein helfen, flexibler und zukunftsfähiger zu werden. In das Präsidium wurden Kerstin Riering, Patric Böhle, Jürgen Neutgens und Jörg Schwingeler gewählt. Als erste Vorstände wurden Holger Dahlke (hauptamtlich) und Theo Rüben (ehrenamtlich) berufen.
Der MTV nahm aktiv an der Sportentwicklungsplanung im rechtsrheinischen Köln teil. Für Mülheim ging es um eine für alle zugängliche Sportanlage am Rendsburger Platz.
Als Nachfolger des ausgeschiedenen Theo Rüben wurde im Mai 2019 Jens Grütter in den Vorstand berufen, der gemeinsam mit Holger Dahlke den nun hauptamtlichen Vorstand bildete. Beide Vorstände wurden für einen Zeitraum von fünf Jahren berufen.
Im August 2019 wurde das neue Sportzentrum eröffnet. Die Mitglieder waren per Umfrage in die Namensfindung eingebunden. Studioleiter wurde Curosch Zandi. Auf rund 1500 qm finden sich ein Fitnessbereich, ein Kursraum, ein Bewegungsbad und eine kleine Sporthalle. Zur Entspannung und Regeneration steht den Mitgliedern auch ein kleiner Saunabereich zur Verfügung.
Diese Erweiterungen ermöglichten dem Verein, ein noch vielfältigeres Sportangebot anzubieten und alle Altersgruppen anzusprechen. Schnell entwickelte sich das Sportzentrum als zentraler Ort des Vereins, da hier auch die Verwaltung und Geschäftsführung angesiedelt sind.
Was geschah sonst noch in Köln
2011 - Schließung des ehemaligen Güterbahnhofs Köln-Ehrenfeld
Ein Schritt in der Stadtentwicklung: Das Gelände wird später in ein kreatives Wohn- und Gewerbequartier umgewandelt („Ehrenfeld-Quartier“).
2012 - Streit um Kölner Opern- und Schauspielhaus-Sanierung
Beginn der Sanierung des Kölner Opern- und Schauspielhauses. Zum Redaktionsschluss (Mai 2025) waren die Arbeiten nicht abgeschlossen.
2013 - Start des Domklimaschutzprojekts
Ein Projekt zur besseren Erhaltung des Kölner Doms angesichts von Feinstaub und Umweltbelastung.
2015 - Silvesternacht: Übergriffe am Hauptbahnhof
Massive sexuelle Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht führen zu bundesweiter Empörung, politischen Debatten und sicherheitspolitischen Konsequenzen.
2015 - Henriette Reker wird parteilose Oberbürgermeisterin von Köln
Einen Tag vor der Wahl, am 17. Oktober 2015, wurde sie bei einem fremdenfeindlich motivierten Messerangriff schwer verletzt.
2017 – „Kölner Klopapier-Krise“
Ein kurioses, aber stadtweit diskutiertes Ereignis: Wegen Lieferengpässen in Schulen und Ämtern gibt es teils kein Toilettenpapier – Sinnbild für Verwaltungsprobleme.
2018 - Offizielle Eröffnung der DITIB-Zentralmoschee durch Erdoğan
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan eröffnet bei einem umstrittenen Staatsbesuch offiziell die Moschee – begleitet von Protesten.
2018 - Klimaschutz-Demos und „Fridays for Future“ in Köln
Zehntausende junge Menschen demonstrieren regelmäßig für mehr Klimaschutz – Köln wird zur zentralen Proteststadt der Bewegung.
2019 - Rekordbeteiligung beim Christopher Street Day (CSD)
Am 7. Juli 2019 fand in Köln Europas größte CSD-Demonstration statt. Unter dem Motto „Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark.“ zogen über 1,2 Millionen Menschen durch die Stadt.